SAFe® - Scaled agile Framework

Scaled Agile Framework® (SAFe®) – Eine Einführung

by | Mai 21, 2023 | Agile Methoden

Was ist das Scaled Agile Framework (SAFe®)

Das Scaled Agile Framework (SAFe®) ist ein Framework für die Entwicklung und Bereitstellung von Software und Systemen in großem Maßstab. Es wurde entwickelt, um die Anwendung agiler und leaner Praktiken über Team-, Programm- und Unternehmensebenen hinweg zu erleichtern. Dieses Framework bietet eine Anleitung, um die Effizienz und Effektivität bei der Entwicklung von Technologieprodukten zu steigern.

SAFe basiert auf drei primären Körpern von Wissen: Agile Softwareentwicklung, Lean-Produktentwicklung und Systemdenken. Es stellt eine Reihe von Prinzipien, Praktiken und Prozessen bereit, um diese drei Aspekte zu integrieren und zu koordinieren.

Einige der Kernkomponenten von SAFe beinhalten:

  • Agile Teams: Teams von 5-9 Personen, die in Scrum oder Kanban arbeiten und selbstorganisiert sind.
  • Agile Release Trains (ARTs): Eine langfristige, lösungsorientierte Zusammenarbeit von 5-12 agilen Teams, die synchronisiert im selben Iterationszeitplan arbeiten.
  • Solution Trains: Koordination von mehreren ARTs zur Entwicklung komplexer Lösungen.
  • Portfolio-Management: Koordination und Ausrichtung strategischer Initiativen und Unternehmensziele.

SAFe wird oft in großen Organisationen eingesetzt, die mehrere Teams und Projekte haben und die ihre Arbeitsabläufe koordinieren und skalieren müssen. Es bietet eine strukturierte Methode, um Agile Prinzipien und Praktiken auf mehrere Teams und auf das gesamte Unternehmen auszuweiten.

Die Entstehung von SAFe

Das Scaled Agile Framework (SAFe) wurde von Dean Leffingwell und seinen Kollegen entwickelt. Leffingwell ist ein bekannter Autor und Berater in der Softwareindustrie und hat jahrzehntelange Erfahrung in der Arbeit mit agilen Methoden.

Die erste Version von SAFe wurde 2011 veröffentlicht und seitdem hat es mehrere Updates und Überarbeitungen gegeben, um es an die sich entwickelnden Anforderungen von Unternehmen und die neuesten Erkenntnisse in der agilen und Lean-Softwareentwicklung anzupassen. Zum Beispiel wurde das Konzept der „Lean-Agile-Leadership-Kompetenz“ in der Version 4.0 hinzugefügt, um die Notwendigkeit von Führung in der agilen Transformation zu betonen.

Die Entwicklung von SAFe wurde stark von bestehenden agilen und Lean-Methoden beeinflusst, darunter Scrum, Extreme Programming (XP), Lean Software Development und DevOps. Es wurde entwickelt, um diese Methoden in einem einzigen, kohärenten Framework zu integrieren, das auf die Herausforderungen großer Organisationen zugeschnitten ist.

Die jüngsten Versionen von SAFe haben eine stärkere Betonung auf Unternehmensweite Koordination und Strategie gelegt, mit der Einführung von Konzepten wie dem „Lean Portfolio Management“ und dem „Enterprise Solution Delivery“.

SAFe ist aktuell in der Version 5.1 und wird von zahlreichen Unternehmen weltweit angewendet. Es hat sich als eine der beliebtesten Methoden zur Skalierung agiler Praktiken in großen Organisationen etabliert.

Die Verantwortlichkeiten und Rollen innerhalb des Scaled Agile Frameworks

Team-Ebene:

  • Teammitglieder: Entwickler, Tester, und andere Fachleute, die zusammenarbeiten, um inkrementelle Wertlieferungen in einem agilen Team zu liefern.
  • Scrum Master: Hilft dem Team, agiles Arbeiten zu verstehen und umzusetzen, erleichtert Meetings und hilft Hindernisse zu beseitigen.
  • Product Owner: Verantwortlich für das Priorisieren von Arbeitselementen im Team-Backlog, basierend auf Geschäftswert, technischen Bedenken, Risiken und Abhängigkeiten.

Programm-Ebene:

  • Release Train Engineer (RTE): Eine Art Scrum Master für das Agile Release Train (ART). Der RTE ist verantwortlich für die Koordination von Teams innerhalb des ART, das Lösen von Blockaden und das Sicherstellen, dass das ART auf Kurs bleibt und Wert liefert.
  • Product Management: Ähnlich wie der Product Owner auf Team-Ebene, aber mit Blick auf das gesamte ART. Sie sind verantwortlich für das Priorisieren von Features im Programm-Backlog.
  • System Architect: Verantwortlich für die Definition und Kommunikation der technischen Vision und Architektur auf Programm-Ebene.

Large Solution-Ebene:

  • Solution Management: Verantwortlich für die Definition und Lieferung der Lösungsvision und des Lösungsbacklogs.
  • Solution Architect/Engineer: Verantwortlich für die Definition der technischen Vision und Architektur auf Lösungs-Ebene.
  • Solution Train Engineer (STE): Funktioniert ähnlich wie der RTE, aber auf der Ebene der Solution Trains.

Portfolio-Ebene:

  • Lean Portfolio Management (LPM): Verantwortlich für die Strategie und Investitionsfinanzierung, Agile Portfolio Operations und Lean Governance.
  • Epic Owner: Verantwortlich für das Definieren und Koordinieren von Portfolio Epics durch den Kanban-Workflow.

Diese Rollen zusammen ermöglichen die koordinierte und effiziente Ausführung von Arbeit in einem großen, komplexen Umfeld. Es ist wichtig zu beachten, dass die spezifischen Rollen und Verantwortlichkeiten in SAFe je nach Kontext und Organisation variieren können.

SAFe und seine Stakeholder

Stakeholder in SAFe sind alle Personen oder Gruppen, die ein Interesse am Ausgang eines Systems oder einer Lösung haben. Sie können innerhalb oder außerhalb der Organisation sein und haben oft ein finanzielles, regulatorisches, oder anderes Interesse an der Entwicklung und Bereitstellung der Lösung. Stakeholder können auch Nutzer, Kunden oder andere Interessengruppen sein, die von der Lösung beeinflusst werden.

Stakeholder in SAFe können unter anderem folgende Gruppen umfassen:

  • Kunden: Personen oder Organisationen, die die Produkte oder Dienstleistungen nutzen oder kaufen.
  • Endnutzer: Die Personen, die das Produkt oder die Dienstleistung tatsächlich verwenden.
  • Business Owners: Personen innerhalb der Organisation, die strategische Entscheidungen treffen und die Ausrichtung des Agile Release Trains (ART) oder der Solution Trains bestimmen.
  • Sponsoren oder Investoren: Personen oder Organisationen, die finanziell zur Lösung beitragen.
  • Regulierungsbehörden: Bei bestimmten Branchen oder Anwendungen können auch Regulierungs- oder Compliance-Stellen als Stakeholder betrachtet werden.
  • Teams: Die agilen Teams, die an der Entwicklung der Lösung beteiligt sind, sind ebenfalls Stakeholder.
  • Interne Abteilungen: Andere Abteilungen innerhalb der Organisation, wie Vertrieb, Marketing, Support und andere, können ebenfalls als Stakeholder betrachtet werden.

Diese Stakeholder tragen alle dazu bei, die Anforderungen und Erwartungen an das System oder die Lösung zu bestimmen. In SAFe ist es wichtig, dass alle Stakeholder in den Prozess einbezogen werden und ihre Interessen berücksichtigt werden. Dies erfolgt durch regelmäßige Kommunikation, Zusammenarbeit und Überprüfung von Feedback.

Die Funktionsweise von SAFe

Das Scaled Agile Framework (SAFe) ist ein Framework für die Skalierung agiler Praktiken über große Organisationen hinweg. Es basiert auf den Prinzipien von Lean und Agile und bietet eine strukturierte Methode, um Agile-Praktiken auf mehrere Teams und das gesamte Unternehmen auszuweiten.

Hier ist eine grundlegende Übersicht über die Funktionsweise von SAFe:

  1. Team-Ebene: Auf dieser Ebene arbeiten agile Teams nach Scrum- oder Kanban-Methoden. Sie entwickeln Software in Iterationen, die typischerweise zwei Wochen dauern. Jedes Team hat einen Product Owner, der das Backlog priorisiert, und einen Scrum Master, der das Team dabei unterstützt, die agilen Prinzipien zu verstehen und umzusetzen.
  2. Programm-Ebene: Mehrere Teams bilden ein Agile Release Train (ART), das in den gleichen Iterationen arbeitet. Das ART hat eine gemeinsame Vision und Roadmap und liefert ein inkrementelles Release nach jeder Program Increment (PI) Iteration, die typischerweise fünf Team-Iterationen umfasst. Die Programm-Ebene umfasst Rollen wie den Release Train Engineer (RTE), Product Management und System Architects.
  3. Large Solution-Ebene: Diese Ebene kommt ins Spiel, wenn die Lösung so komplex ist, dass sie die Koordination mehrerer ARTs erfordert. Hier sind Rollen wie der Solution Train Engineer (STE), Solution Management und Solution Architects involviert.
  4. Portfolio-Ebene: Auf dieser Ebene werden strategische Entscheidungen getroffen und Investitionen in Value Streams gesteuert. Sie beinhaltet Rollen wie Lean Portfolio Management (LPM) und Epic Owners.

Während des gesamten Prozesses gibt es regelmäßige Inspektionen und Anpassungen, einschließlich täglicher Stand-up-Meetings auf Teamebene, Iterations-Reviews und -Planungen, sowie PI-Planungsveranstaltungen auf Programmebene.

Ein Schlüsselkonzept in SAFe ist der Flow von Wert durch die verschiedenen Ebenen. Dies beginnt auf der Portfolio-Ebene mit der Definition von Epics, die dann in kleinere Features und dann in User Stories auf der Teamebene heruntergebrochen werden. Jede Ebene hat ihr eigenes Backlog, das priorisiert wird, um sicherzustellen, dass die Arbeit auf die strategischen Ziele der Organisation ausgerichtet ist.

Ebenso wichtig ist das Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung in SAFe. Durch regelmäßige Retrospektiven und andere Feedback-Mechanismen sind Teams, ARTs und die gesamte Organisation ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, ihre Prozesse und Praktiken zu verbessern.

Die Artefakte innerhalb des Scaled Agile Framework

Das Scaled Agile Framework (SAFe) verwendet eine Reihe von Artefakten (oder „Work Items“), die dazu dienen, Arbeit zu organisieren und zu verfolgen. Hier sind einige der wichtigsten Artefakte in SAFe:

  1. Epics: Epics sind große Arbeitsaufgaben, die einen erheblichen Geschäftswert liefern und normalerweise über mehrere Agile Release Trains (ARTs) und über längere Zeiträume hinweg bearbeitet werden. Epics werden in kleineren Arbeitsaufgaben, den sogenannten Features und Stories, heruntergebrochen.
  2. Features: Features sind Dienste, die Kundenwert liefern und in einem Program Increment (PI) abgeschlossen werden können. Features werden im Program Backlog verwaltet und sind in User Stories auf der Team-Ebene zerlegt.
  3. User Stories: User Stories sind kleine, nutzerzentrierte Arbeitsaufgaben, die innerhalb einer Iteration von einem Team abgeschlossen werden können. Sie werden im Team Backlog verwaltet.
  4. Capabilities: Capabilities sind die Arbeitsaufgaben auf der Large Solution-Ebene. Sie stellen die Fähigkeiten dar, die eine Lösung bereitstellen muss, und können über mehrere ARTs hinweg bearbeitet werden.
  5. Nonfunctional Requirements (NFRs): NFRs sind Anforderungen, die sich auf das Gesamtsystem beziehen, wie Leistung, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit. Sie werden auf allen Ebenen von SAFe berücksichtigt.
  6. Enablers: Enablers unterstützen die Exploration, Architektur, Infrastruktur und andere Aspekte, die notwendig sind, um Wert zu liefern. Sie können auf der Ebene von Epics, Capabilities, Features und Stories existieren.
  7. PI Objectives: Jedes Team formuliert PI Objectives für jede Program Increment-Iteration. Sie stellen eine Zusammenfassung der Ziele dar, die ein Team in einem PI erreichen möchte.
  8. Vision und Roadmap: Auf der Programm- und Portfolio-Ebene gibt es Vision und Roadmap-Dokumente, die die strategische Ausrichtung und Pläne für die Zukunft darstellen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Artefakte dazu dienen, die Arbeit zu organisieren und Transparenz zu schaffen. Sie sollten flexibel gehandhabt und angepasst werden, um den Bedürfnissen der Organisation am besten zu entsprechen.

Die wichtigsten SAFe Artefakte im Detail

Epics

Epics in SAFe sind große Arbeitsaufgaben, die einen erheblichen Geschäftswert liefern und normalerweise über mehrere Agile Release Trains (ARTs) und über längere Zeiträume hinweg bearbeitet werden. Epics können auf der Portfolio-, Large Solution- oder Programm-Ebene existieren, wobei ihre Größe und Komplexität im Allgemeinen mit der Ebene zunehmen.

Im SAFe-Kontext können Epics in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: Business Epics und Enabler Epics.

Business Epics: Diese repräsentieren neue, umfangreiche Geschäftsfunktionen oder Initiativen. Sie liefern direkt Geschäftswert und umfassen in der Regel mehrere Features, die über mehrere ARTs und Program Increments (PIs) entwickelt werden müssen.

Enabler Epics: Diese unterstützen die Durchführung von Business Epics oder die Entwicklung von Infrastruktur oder Architektur. Während sie nicht direkt Geschäftswert liefern, ermöglichen sie die Lieferung von Geschäftswert durch andere Epics und Features.

Jedes Epic durchläuft einen Kanban-Lebenszyklus, der im Allgemeinen folgende Phasen umfasst:

  • Funnel: Hier werden neue Epic-Ideen gesammelt und bewertet.
  • Review/Analysis: In dieser Phase werden Epics genauer analysiert, um ihren Geschäftswert und ihre Machbarkeit zu bestimmen.
  • Portfolio Backlog: Epics, die zur Umsetzung ausgewählt wurden, werden hier priorisiert.
  • Implementierung: Hier wird das Epic heruntergebrochen und in kleineren Arbeitspaketen wie Capabilities, Features und Stories implementiert.
  • Done: Wenn alle Arbeitspakete abgeschlossen sind und das Epic die erforderlichen Akzeptanzkriterien erfüllt, wird es als fertig betrachtet.

Jedes Epic sollte eine klare Definition of Done (DoD) und akzeptierbare Kriterien haben, um zu bestimmen, wann es als abgeschlossen betrachtet wird. Es ist auch wichtig, dass Epics regelmäßig überprüft und priorisiert werden, um sicherzustellen, dass sie immer auf die strategischen Ziele der Organisation ausgerichtet sind.

PI Objectives

In SAFe, sind die Program Increment (PI) Objectives eine Zusammenfassung der Ziele, die ein Team oder ein Agile Release Train (ART) in einem kommenden Program Increment (PI) erreichen möchte. Ein PI ist typischerweise ein Zeitraum von acht bis zwölf Wochen, in dem agile Teams an einem festgelegten Set von Zielen arbeiten.

PI Objectives werden während der PI-Planung erstellt, einer Veranstaltung, bei der alle Mitglieder eines ART zusammenkommen, um die Arbeit für das nächste PI zu planen. Jedes Team entwickelt seine eigenen PI Objectives basierend auf den Features, die in ihrem Team-Backlog priorisiert wurden und auf der Gesamtausrichtung des ART.

PI Objectives sind wichtige Elemente im SAFe, weil sie:

  • Transparenz schaffen: Sie machen die Ziele und Absichten jedes Teams für die nächsten Wochen klar und sichtbar für alle Mitglieder des ART.
  • Ausrichtung fördern: Sie helfen sicherzustellen, dass die Arbeit jedes Teams auf die strategischen Ziele der Organisation und die Ziele des ART ausgerichtet ist.
  • Planung und Priorisierung unterstützen: Sie ermöglichen es dem ART und der Organisation, die Arbeit auf der Grundlage von Geschäftswert und Risiko zu priorisieren und zu planen.
  • Messung ermöglichen: Sie bieten eine Möglichkeit, den Fortschritt und Erfolg eines PI zu messen.

Jedes PI Objective sollte SMART sein (Spezifisch, Messbar, Erreichbar, Relevant, Zeitgebunden) und sollte einen geschätzten Geschäftswert enthalten, der vom Product Owner oder dem Business Owner festgelegt wird. Dieser Geschäftswert hilft dabei, die Priorisierung und Planung zu leiten und bietet eine Möglichkeit, den tatsächlichen gelieferten Wert am Ende des PI zu bewerten.

Enablers

Im Scaled Agile Framework (SAFe) sind Enabler-Artefakte dazu da, die Exploration, die Infrastruktur, die Architektur und andere technische Aspekte zu unterstützen, die notwendig sind, um Geschäftsfunktionen zu liefern. Während sie nicht direkt Geschäftswert liefern, tragen sie dazu bei, die Lieferung von Geschäftswert durch andere Epics, Capabilities, Features und Stories zu ermöglichen.

Es gibt vier Haupttypen von Enablers:

  1. Architectural Enablers: Diese unterstützen die Entwicklung der Architektur und der technischen Infrastruktur, die für die Ausführung von Geschäftsfunktionen erforderlich ist. Sie können Dinge wie die Entwicklung neuer Technologien, die Verbesserung der Systemleistung oder die Umsetzung von Sicherheitsstandards beinhalten.
  2. Infrastructure Enablers: Diese sind notwendig, um die Entwicklung und Bereitstellung von Software zu unterstützen. Sie könnten die Einrichtung neuer Entwicklungsumgebungen, die Automatisierung von Tests oder die Verbesserung der Bereitstellungsprozesse beinhalten.
  3. Exploration Enablers: Diese unterstützen die Erforschung neuer Ideen oder Technologien. Sie könnten zum Beispiel die Durchführung eines Proof-of-Concept oder einer Machbarkeitsstudie beinhalten.
  4. Compliance Enablers: Diese sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Lösung die relevanten gesetzlichen, regulatorischen oder industriellen Standards erfüllt. Sie könnten die Durchführung von Audits, die Implementierung von Compliance-Maßnahmen oder die Schulung von Mitarbeitern in Compliance-Fragen beinhalten.

Enablers werden, wie andere Arbeitselemente in SAFe, in Backlogs aufgenommen und priorisiert. Sie durchlaufen den gleichen Entwicklungszyklus wie Geschäftsfunktionen und sollten klare Akzeptanzkriterien und eine Definition of Done haben. Es ist wichtig, dass Enablers nicht als „zweitrangig“ betrachtet werden, da sie für die langfristige Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit der Lösung von entscheidender Bedeutung sind.

Rituale innerhalb von SAFe

Im Scaled Agile Framework (SAFe) gibt es eine Reihe von Ritualen oder Zeremonien, die dazu dienen, die Arbeit zu organisieren, den Fortschritt zu überprüfen und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Hier sind einige der wichtigsten Rituale in SAFe:

  1. PI (Program Increment) Planung: Dies ist eine zweitägige Veranstaltung, bei der alle Mitglieder eines Agile Release Train (ART) zusammenkommen, um die Arbeit für das nächste Program Increment (PI) zu planen. Während dieser Veranstaltung erstellen Teams ihre PI Objectives und wird ein Program Board erstellt, das Abhängigkeiten zwischen den Teams zeigt.
  2. Daily Stand-up: Auf Teamebene führen die Teams tägliche Stand-up-Meetings durch, um den Fortschritt zu überprüfen und Hindernisse zu identifizieren.
  3. Iteration Review/Demo: Am Ende jeder Iteration führen die Teams eine Review durch, um den Fortschritt zu demonstrieren und Feedback zu sammeln.
  4. Iteration Retrospective: Nach der Iteration Review führen die Teams eine Retrospektive durch, um zu besprechen, was gut gelaufen ist, was verbessert werden könnte, und um Maßnahmen für die nächste Iteration zu planen.
  5. Inspect & Adapt (I&A) Workshop: Am Ende eines jeden PI führt der gesamte ART einen I&A Workshop durch. Dieses Ritual besteht aus einer PI Review (um den Fortschritt zu demonstrieren und zu bewerten), einer Problem-Exploration und einer Anpassungs-Workshop, um Verbesserungen für das nächste PI zu planen.
  6. System Demo: Dies ist eine regelmäßige Demonstration des inkrementellen Wertes, der vom ART geliefert wurde. Sie findet normalerweise am Ende jeder Iteration statt und wird vor Stakeholdern, einschließlich Business Owners, präsentiert.
  7. Scrum of Scrums (SoS): Dies ist ein Meeting, in dem Vertreter von mehreren Teams zusammenkommen, um den Fortschritt und die Abhängigkeiten auf ART-Ebene zu besprechen.
  8. Product Owner Sync (PO Sync): Ein Meeting, in dem die Product Owner von verschiedenen Teams ihre Backlogs und Prioritäten abstimmen.

Diese Rituale sind ein wichtiger Bestandteil der SAFe-Methodik, da sie dazu beitragen, Transparenz zu schaffen, die Zusammenarbeit zu fördern und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu ermöglichen. Es ist wichtig, dass diese Rituale regelmäßig und konsequent durchgeführt werden, um ihre Vorteile zu maximieren.

Weitere Skalierungsframeworks neben SAFe

Es gibt mehrere Frameworks, die Organisationen dabei helfen, agile Prinzipien und Praktiken über einzelne Teams hinaus zu skalieren. Neben dem Scaled Agile Framework (SAFe) sind hier einige weitere bemerkenswerte Beispiele:

  • Scrum of Scrums (SoS): Dies ist eine der einfachsten Methoden zur Skalierung von Scrum auf mehrere Teams. Im Grunde genommen ist es ein „Meta-Scrum“ -Meeting, an dem Vertreter (normalerweise die Scrum Master) von jedem Team teilnehmen, um den Fortschritt und die Abhängigkeiten zu koordinieren.
  • Large-Scale Scrum (LeSS): LeSS ist ein Framework für die Skalierung von Scrum auf bis zu mehrere hundert Personen. Es legt großen Wert auf die Aufrechterhaltung der Prinzipien und Praktiken von Scrum auf organisationaler Ebene und betont die Wichtigkeit von Lernen und Anpassungsfähigkeit.
  • Nexus: Nexus ist ein Skalierungsframework, das von Ken Schwaber, einem der Mitbegründer von Scrum, entwickelt wurde. Es baut auf den Prinzipien und Praktiken von Scrum auf und fügt Mechanismen hinzu, um die Koordination und Integration über mehrere Scrum-Teams hinweg zu erleichtern.
  • Disciplined Agile Delivery (DAD): DAD ist ein prozessentscheidungsführungs-Framework, das verschiedene agile und Lean-Ansätze integriert, um einen vollständigen, end-to-end Lieferungsprozess zu bieten. Es bietet mehrere „Lieferlebenszyklen“ (einschließlich Scrum-, Lean- und Continuous Delivery) und kann an die spezifischen Bedürfnisse der Organisation angepasst werden.
  • Spotify-Model: Obwohl es nicht streng genommen ein Framework ist, wurde das Spotify-Modell, das aus autonomen „Squads“, „Tribes“, „Chapters“ und „Guilds“ besteht, weithin als ein Ansatz zur Skalierung von Agile diskutiert und adaptiert.

Jedes dieser Frameworks hat seine eigenen Stärken und Schwächen, und die Wahl des richtigen Frameworks hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Größe der Organisation, der Komplexität der Arbeit, der Organisationskultur und der spezifischen Geschäftsziele. Es ist wichtig, dass die Wahl des Frameworks eine bewusste Entscheidung ist und dass das Framework an die spezifischen Bedürfnisse der Organisation angepasst wird.

Die Grenzen und Nachteile von SAFe

Das Scaled Agile Framework (SAFe) ist ein beliebtes Framework zur Skalierung agiler Methoden über Teams hinaus, aber wie jedes Framework hat es seine Grenzen und potenziellen Nachteile. Hier sind einige zu beachten:

  • Komplexität: SAFe ist ein relativ komplexes Framework mit vielen Rollen, Artefakten und Zeremonien. Diese Komplexität kann für einige Organisationen überwältigend sein, insbesondere für solche, die neu in agilen Methoden sind. Es kann auch eine erhebliche Schulungs- und Übergangszeit erfordern, um es vollständig zu implementieren.
  • Starre Struktur: Obwohl SAFe Flexibilität innerhalb seiner Struktur bietet, kann es in einigen Situationen als zu vorgegeben oder starr empfunden werden. Es betont die Ausrichtung und Koordination über Teams hinweg, was in einigen Fällen zu einer weniger autonomen Entscheidungsfindung führen kann.
  • Gefahr der Bürokratie: Mit seiner Vielzahl von Rollen und Prozessen besteht die Gefahr, dass SAFe zu bürokratisch wird und den Fokus auf die Lieferung von Kundenwert verliert. Es besteht das Risiko, dass Teams zu sehr auf das Einhalten des Prozesses und nicht genug auf das Lösen von Kundenproblemen fokussieren.
  • Mangel an kulturellem Wandel: Wie bei jeder agilen Transformation ist es wichtig, eine Kultur des Lernens, der Anpassungsfähigkeit und der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern. SAFe bietet ein Framework für die Prozesse, aber die Kultur muss von der Organisation selbst kommen.
  • Eins-zu-eins-Umsetzung: Einige Kritiker argumentieren, dass SAFe versucht, ein traditionelles, hierarchisches Managementmodell in ein agiles Modell zu übertragen, was zu einer oberflächlichen „Agile in Name only“-Transformation führen kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Grenzen und Nachteile nicht unüberwindbar sind und dass viele Organisationen SAFe erfolgreich nutzen, um wertvolle Produkte und Dienstleistungen zu liefern. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Implementierung von SAFe (oder einem anderen agilen Framework) besteht darin, es an die spezifischen Bedürfnisse und die Kultur der Organisation anzupassen.

Wie erfolgt die Aus- und Weiterbildung in SAFe?

Die Aus- und Weiterbildung im Scaled Agile Framework (SAFe) erfolgt in der Regel durch spezielle Schulungsprogramme, die von Scaled Agile, Inc., der Organisation, die SAFe entwickelt und verwaltet, oder von ihren zertifizierten Partnern angeboten werden.

Scaled Agile bietet eine Vielzahl von Schulungen und Zertifizierungen an, die auf verschiedene Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb des SAFe-Frameworks zugeschnitten sind. Hier sind einige Beispiele:

  • Leading SAFe: Diese zweitägige Schulung bietet eine Übersicht über das SAFe-Framework und die zugrunde liegenden Prinzipien und Praktiken. Sie richtet sich an Führungskräfte, Manager und Agile Change Agents, die SAFe in ihrer Organisation einführen oder optimieren möchten.
  • SAFe for Teams: Diese Schulung richtet sich an Teammitglieder, die in einem Agile Team oder einem Agile Release Train (ART) arbeiten. Sie deckt die Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb eines ART und die Prinzipien und Praktiken für die effektive Zusammenarbeit ab.
  • SAFe Product Owner/Product Manager: Diese Schulung ist auf die Rollen des Product Owners und des Product Managers im SAFe-Framework zugeschnitten und deckt Themen wie das Management des Program Backlog, das Arbeiten mit Lean Portfolio Management und die Lieferung von Wert durch ein ART ab.
  • SAFe Scrum Master: Diese Schulung konzentriert sich auf die Rolle des Scrum Masters im SAFe-Framework und deckt Themen wie die Servant Leadership, die Arbeit mit Teams, um hochwertige Lösungen zu liefern, und die Zusammenarbeit mit anderen Rollen im ART ab.
  • SAFe Advanced Scrum Master: Diese Schulung ist für erfahrene Scrum Masters konzipiert, die ihre Fähigkeiten und Kenntnisse auf die nächste Stufe bringen möchten. Sie deckt Themen wie die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Teams, die Verbesserung der Fluss-Effizienz und die Arbeit mit Systemen und Skalierung ab.

Jede dieser Schulungen endet in der Regel mit einer Prüfung, die bestanden werden muss, um die entsprechende SAFe-Zertifizierung zu erhalten. Die Zertifizierungen müssen alle ein bis zwei Jahre erneuert werden, je nach spezifischer Zertifizierung.

Darüber hinaus bietet Scaled Agile eine Vielzahl von Ressourcen für die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung an, darunter Bücher, Whitepapers, Webinare und die SAFe Community Platform, die Zugang zu einer Vielzahl von Lernmaterialien und Diskussionsforen bietet.

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